Eisblau
Kalter, klarer Wind wehte durch das weiße Haar
Welch zauberhafter Anblick, diese zerbrechlich‘ Gestalt
Ihre Haut eisblau und glitzernd, so wunderbar
So stand sie da, im frost’gen, stummen Wald
Eis bedeckte den makellosen Leib vollkommen
Ihre weibliche Gestalt ward wohl zu erkennen
Doch hatte die Kälte ihr die Stimm‘ genommen
So konnte sie ihren Namen nicht mehr nennen
Ihre Augen lagen tief unter des Eises Blau
Ihr Mund ward erstarrt in einem Schrei
Ihre Haut färbte sich langsam grau
Es ward vollbracht, ihr Leben ward vorbei
Ihr unendlicher Schmerz hatte sie getrieben
Des Nachts um die Kälte zu flehen
Und sich ihr ganz und gar hinzugeben
Um in ewiger Schönheit unterzugehen
Wenn bei Vollmond die Engel um sie weinen
Und sich ihre Tränen über die Welt ergießen
Wird ihr Herz in ewigem Licht erscheinen
Und sich das Tor zur anderen Seite schließen
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